Zum Vorschlag des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, den
Sportunterricht für muslimische Kinder nach Geschlechtern getrennt
anzubieten, erklärt die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und
CDU-Landeschefin in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner MdL:
„Integration
braucht das Verständnis und die Bemühung beider Seiten. Dabei sollte
Toleranz auch den Respekt vor der Religionsfreiheit des anderen
einschließen. Aber es gibt auch einige unverhandelbare Grundsätze –
trotz Religion. Diese Grundsätze stehen im Grundgesetz. Darauf kann es
für keinen einen Rabatt geben.
Wenn muslimische Mädchen sich im
Sportunterricht an unseren Schulen nicht vor dem anderen Geschlecht
zeigen sollen, redet Herr Steinbrück einem längst überholten Frauenbild
das Wort.Das ist anti-aufklärerisch und widerspricht der Emanzipation.
Würden die Kirchen in Deutschland eine Geschlechtertrennung im
Unterricht fordern, wäre der Aufschrei zurecht groß.
Wenn die
Entwicklungspsychologie zu dem Schluss kommen sollte, Sportunterricht
würde in einem gewissen Alter für Mädchen und Jungs besser getrennt
unterrichtet, ist das etwas anderes, als wenn religiöse Gründe der
Anlass sind. Wir wollen einen Unterricht, der zusammenführt, und keinen,
der spaltet.
Welches Frauenbild steht denn dahinter, wenn
religiös davon ausgegangen wird, dass Mädchen nicht mit Jungs zusammen
unterrichtet werden sollen? Dass Frauen sich aber nicht vor Männern
verhüllen müssen, sondern dass Jungs und Mädchen gleich viel Wert sind,
ist ein wichtiges Element unserer freiheitlich-demokratischen
Grundordnung. Unser Grundgesetz findet sich eben nicht mit der
Ungleichbehandlung von Mann und Frau ab. Das wäre gerade ein Schlag ins
Gesicht für alle muslimischen Frauen, die für Aufklärung, Freiheit und
Gleichbehandlung kämpfen. Warum sollte das, was für uns gilt, denn ihnen
verwehrt bleiben? Deshalb teile ich Herrn Steinbrücks Sichtweise
nicht“, so Julia Klöckner.
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